Prof. Dr. med. Simone Scheithauer
Projektleitung PREPARED, GenSurv
Leitung Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie (IK&I)
Universitätsmedizin Göttingen
Warum engagieren Sie sich im NUM?
Mich überzeugt und erschreckt die Grundidee gleichzeitig. Überzeugend ist, dass wir versuchen Kräfte und Ideen zu bündeln, denn nur so können wir wirklich einen Unterschied machen. Erschreckend ist, dass dieser Weg relativ ungewöhnlich ist und viel Energie und Ausdauer benötigt, um die Idee mit Leben zu füllen. Ich engagiere mich, weil ich davon überzeugt bin, ein kleines Steinchen zum Bau dieses NUM Mosaiks beitragen zu können – auch da wir in meinem Fach nahezu immer grundsätzlich interprofessionell und interdisziplinär denken und handeln.
Welche Herausforderungen müssen Sie in Ihrem Projekt bewältigen?
Ich darf mich in mehreren Projekten einbringen: in der koordinierenden Rolle sehe ich neben großen Chancen die starke Herausforderung, Motivation und Expertise aller, auch insbesondere junger Kolleg:innen bei z.T. sehr kurzen Vertragslaufzeiten, aufrecht zu erhalten. Grundsätzlich sind Entscheidungsprozesse auch innerhalb der Projekte, gerade da wir ja sehr partizipativ und integrativ sein wollen, sehr langsam. Hierzu können und wollen wir auch innovative Modelle erproben und wissenschaftlich begleiten.
Gibt es ein Wort, das in Ihrem beruflichen Alltag eine besondere Rolle spielt?
ja :-) "Hygiene-Kommunikation-Risiko-Team". "Hygiene" mit einer großen Unsicherheit was denn das wirklich ist und was nur im Kontext von Werbebotschaften und Sale-Strategien auf diesen Zug aufspringt. Gerade deshalb nimmt eine wirklich gute "Kommunikation" eine Schlüsselrolle ein, um Strategien und Konzepte auch tatsächlich umzusetzen, damit Theorie Eingang in die Praxis und das wahre Leben findet. Wir treffen Entscheidungen immer in komplexen Systemen, also unter Unsicherheit und führen folglich immer eine oft wiederholte "Risikoabwägung" durch, um so die bestmögliche, abgewogene Entscheidung zu treffen. Für alle genannten Punkte stellt ein gutes und fair agierendes "Team" die Schlüsselrolle dar, in welchem sich jeder Einzelne auf die Anderen verlassen kann.
Was war Ihr Berufswunsch als Kind und warum?
Forschender Mediziner: zunächst, da ich wissen wollte was im Bauch meiner Puppe ist (ich war sehr enttäuscht). Außerdem weil ich zu viele Fragen hatte, die ich mir nicht gut beantworten konnte (das ist noch immer so) und letztlich weil ich schon immer etwas gestalten wollte, aber wusste, dass ich kein Künstler bin – also immer nur einen kleinen Mosaikstein beisteuern kann.