Über das Projekt

Das Pankreaskarzinom ist mit etwa 20.000 Neuerkrankungen jährlich in Deutschland vergleichsweise selten. Epidemiologische Prognosen zufolge wird es jedoch bis zum Jahr 2030 die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache werden. Derzeit stehen für die Erstlinien-Behandlung von Patientinnen und Patienten mit potenziell resektablem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem duktalen Adenokarzinom des Pankreas (PDAC) lediglich zwei Kombinations-Chemotherapien zur Verfügung: FOLFIRINOX und Gemcitabin-basierte Therapieschemata. Jedoch kann bei den einzelnen Patient:innen ein sehr unterschiedliches Ansprechen auf die beiden Behandlungsschemata beobachtet werden, sodass die Fünf-Jahres-Überlebensraten für alle Stadien insgesamt bei nur ca. 12 % liegt.
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Das wichtigste im Überblick

Das übergeordnete Ziel von RACOON-PDAC ist die Prognoseverbesserung von Patientinnen und Patienten mit Pankreas-Adenokarzinom (PDAC) durch die Entwicklung von Algorithmen, basierend auf radiologischen und klinischen Parametern, welche verschiedene klinische Endpunkte voraussagen sollen. 

Hauptzielgrößen:

  1. Vorhersage des Ansprechens auf eine von zwei Standard-Chemotherapien
  2. Vorhersage der Zeit bis zum Versagen der Erstlinienchemotherapie.
  3. Vorhersage des Gesamtüberlebens von Patienten.

Es handelt sich um eine retrospektive, multizentrische Studie mit 3 Arbeitspaketen. Diese beinhalteten (1) die dezentralisierte lokale Datensammlung und Annotation innerhalb jedes teilnehmenden Zentrums (RACOON LOCAL NODE), (2)  das Zusammenführen der anonymisierten Daten, die automatisierte Extraktion von weiteren Bildparametern und die zentrale Qualitätskontrolle der Daten in einer gesicherten zentrale Umgebung (RACOON CENTRAL) sowie (3) das Trainieren verschiedener Algorithmen basierend auf den gesammelten Trainingsdaten zur Vorhersage definierter Endpunkte.

Es sollen alle Patienten über einen 10-Jahres Zeitraum (01/2013 bis 12/2022) eingeschlossen werden, welche die Einschlusskriterien erfüllen. Konkret handelt es sich um Patienten mit der Erstdiagnose eines PDAC und vorliegenden CT Bilddaten, sowie klinischen Daten. Wir rechnen mit einer Gesamtkohorte von ca. 5000 Patienten.

Die Projektkoordination liegt bei Herrn Prof. Dr. med. Rickmer Braren von der Technischen Universität München (Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie) und PD Dr. med. Marianne Sinn vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (II. Medizinische Klinik und Poliklinik - Onkologie, Hämatologie).

Die Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen (Radiologie, Onkologie, Informatik) sicherstellen und das RACOON-Netzwerk auch über die Gemeinschaft der Radiolog:innen hinaus bekannt zu machen, seine Nutzung zu fördern und weiter auszubauen.

Menschen im NUM

Prof. Dr. Rickmer F. Braren
„Wir benötigen die Strukturen, die durch das NUM entstehen, um international konkurrenzfähig zu sein. “
Prof. Dr. Rickmer F. Braren
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