Dr. Anne Kaman
coverChild
Was spricht dafür gemeinsam und nicht im Wettbewerb untereinander zu forschen?
Wir untersuchen in unserem Forschungsverbund coverCHILD die Auswirkungen von Krisen wie der Corona-Pandemie auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen und möchten eine interdisziplinäre Forschungsplattform aufbauen. Das ist nur möglich, wenn ein Team aus Kliniker:innen und Wissenschaftler:innen aus den Bereichen Pädiatrie, Public Health sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie zusammenarbeitet und gemeinsame Ziele verfolgt. Durch die enge Zusammenarbeit können Kompetenzen und Ressourcen optimal gebündelt werden und nachhaltige Strukturen etabliert werden.
Warum engagieren Sie sich im NUM?
Als Gesundheitswissenschaftlerin beschäftige ich mich schon seit vielen Jahren mit der seelischen Gesundheit und Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen und habe in verschiedenen nationalen und internationalen Teams geforscht. Mit Beginn der Corona-Pandemie war für mich schnell klar: ich möchte untersuchen, wie es Kindern und Jugendlichen in dieser herausfordernden Zeit geht und ihnen damit eine Stimme geben. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin im Projekt coverCHILD kann ich einen Beitrag dazu leisten, die einzigartige Situation von Kindern und deren Familien in Krisenzeiten besser zu verstehen und ihre gesundheitlichen Bedürfnisse und Interessen auch in zukünftigen Krisen zu schützen.
Was war der größte Erfolg in Ihrem NUM-Forschungsprojekt?
In der zweiten Förderphase des NUM ist es durch coverCHILD gelungen, explizit die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und deren Familien zu adressieren. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pädiatrie, Public Health und Kinder- und Jugendpsychiatrie konnten die besonderen Belastungen und Bedrohungen von Kindern und Jugendlichen in Krisenzeiten sowohl somatisch als auch psychisch erfasst und ausgewertet werden. Zu den Erfolgen gehören u.a. die Aktualisierung der AWMF S3-Leitlinie zum Umgang mit COVID-19 in Schulen, der Aufbau einer Studiendatenplattform und einer Methodentoolbox sowie die Integration von Krankenhausdaten in ein Dashboard, um die Veränderung von Diagnosehäufigkeiten zeitnah darstellbar zu machen.
Stellen Sie sich vor, Sie sind auf einer Grillparty mit Freunden. Beschreiben Sie in einem Satz, was Sie arbeiten.
Ich arbeite als Wissenschaftlerin in einer Forschungseinrichtung am Uniklinikum Hamburg und untersuche, wie es Kindern und Jugendlichen in Deutschland geht – vor allem wie es um ihre seelische Gesundheit steht, welche Kinder besonders von psychischen Belastungen betroffen sind und wie man ihre seelische Gesundheit stärken kann.