Über das Projekt
Primäres Ziel des abgeschlossenen Projekts CODEX+ Monitor war es, das Pandemiemanagement zu optimieren. Dazu wurden täglich gemeldeten Routinedaten (Abrechnungsdaten) von SARS-CoV2 infizierten Patientinnen und Patienten an deutschen Universitätskliniken gesammelt und auf dem NUM-Dashboard unter coronadashboard.ukbonn.de zur Verfügung gestellt.
Zusätzlich wurde der Frage nachgegangen, ob stationäre Patientinnen und Patienten mit positivem SARS-CoV-2-Nachweis wegen oder mit SARS-CoV-2 stationär aufgenommen wurden.
Im Rahmen der laufenden Projekte NUM-RDP und NUM-DIZ wurde ein Konzept erstellt, das NUM-Dashboard für Nicht-SARS-CoV-2-Infektionen und zukünftige Pandemien zu nutzen.
Das wichtigste im Überblick
Das vorrangige Ziel des CODEX+ Monitor adhoc Projektes (ein Arbeitspaket des CODEX+ Projektes) war eine optimierte Pandemiesteuerung durch ein aktuelles Monitoring stationär behandelter Patient:innen mit SARS-CoV2-Infektionen an deutschen Universitätsklinika. Zusätzlich sollte der Frage nachgegangen werden, ob stationäre Patient:innen mit einer SARS-CoV-2 Infektion oder wegen einer COVID-19 Erkrankung stationär behandelt wurden (Hospitalisierungsrate 2.0).
Es gab zu diesem Zeitpunkt keine bei stationärer Aufnahme getroffene Unterscheidung zwischen Patient:innen, die wegen einer COVID-19-Erkrankung aufgenommen wurden, und Patient:innen, die mit einer SARS-CoV-2 Infektion aus anderen Gründen stationär behandelt wurden. Das bislang bewertete Verhältnis von infizierten zu nicht-infizierten Patient:innen war nicht ausreichend informativ, da dieses sowohl durch hohe Hospitalisierungsraten von infizierten Patient:innen als auch durch sehr hohe Infektionshäufigkeit bei wegen anderer Erkrankungen aufgenommener stationärer Patient:innen erklärt werden konnte. Vor diesem Hintergrund war eine Anpassung der Definition der Hospitalisierungsrate - die Hospitalisierungsrate 2.0 notwendig.
Mit dem NUM-Dashboard unter https://coronadashboard.ukbonn.de wurde ein Werkzeug zum standortübergreifenden, nahezu echtzeitnahen Monitoring der Versorgungssituation und Patienteneigenschaften in der deutschen Universitätsmedizin zur Verfügung gestellt. Die datenschutzkonforme Datensatzbeschreibung umfasste wesentliche, auch für das Pandemiemonitoring und die Pandemiesteuerung relevante neue Parameter, wie zum Beispiel den SARS-CoV-2-Immunisierungsstatus der Patient:innen, die strukturierte Darstellung der SARS-CoV-2-Variantendiagnostik und -verteilung sowie die Information, ob die Behandlung wegen oder mit SARS-CoV-2 erfolgt.
Die Anzahl der am Dashboard beteiligten Standorte, die täglich und automatisiert Daten bereitstellten, konnte auf 15 Universitätskliniken erhöht werden. Dadurch wurde ein aktuelles Reporting aller stationären Fälle mit Unterscheidung der SARS-CoV-2-bedingten Behandlungsfälle möglich. So konnte bestimmt werden, wer tatsächlich wegen einer COVID-19-Erkrankungen behandelt werden musste und welche Zusatzbelastung das für ein Krankenhaus bedeutet. Dies kann die Belegungs- und Personalbedarfssteuerung erleichtern und eine frühzeitigere klinische Einschätzung der Erkrankungsschwere bei zukünftigen Virusvarianten oder nachlassender Impfeffektivität anzeigen. Zudem können so früher zielgerichtete Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Im Rahmen der Projekte NUM-RDP und NUM-DIZ wurde ein Konzept erstellt, das NUM-Dashboard für Nicht-SARS-CoV-2-Infektionen und zukünftige Pandemien zu nutzen.