NUM Studiennetzwerk und Fachnetzwerk Infektionen in der Pilotphase

Das NUM Studiennetzwerk und das Fachnetzwerk Infektionen wurden erfolgreich als NUM-Forschungsinfrastrukturen ins Leben gerufen und befinden sich derzeit in der Aufbau- und Pilotierungsphase, die bis Ende Juni 2025 andauern wird. Ab Juli 2025 ist der Übergang in den regulären Betrieb geplant, um nachhaltige Strukturen für eine effizientere Forschungskoordination zu etablieren.

Das NUM Studiennetzwerk: Effiziente Prozesse für klinische Forschung

Das NUM Studiennetzwerk wurde entwickelt, um die Durchführung klinischer und klinisch-epidemiologischer Studien zu vereinfachen, Prozesse zu optimieren und dadurch effizienter zu gestalten. Ein besonderer Fokus liegt darauf, an den beteiligten Studienzentren einen „ever warm“-Zustand aufrechtzuerhalten – das bedeutet, dass Personal, Infrastruktur und Ressourcen stets einsatzbereit sind. Dadurch kann im Ernstfall eine schnelle Rekrutierung von Patient:innen für Studien zu neu auftretenden Erregern innerhalb weniger Tage sichergestellt werden.

Um diese Ziele zu erreichen, findet eine intensive Vernetzung mit den wichtigen Interessensgruppen im Feld statt: Dazu gehört vor allen Dingen die intensive Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Koordinierungszentren für Klinische Studien e.V., aber auch den nationalen Forschungsverbünden, den wissenschaftlichen Fachgesellschaften, Patient:innenvertretungen und den Industrieverbänden. Zur Umsetzung dieses Konzepts werden die Mitarbeitenden gezielt geschult und durch ein strukturiertes Prozessmanagement unterstützt. Ein zentraler Leistungskatalog definiert klare Zeitvorgaben für Abläufe, um eine schnelle und effiziente Reaktion in Krisensituationen zu ermöglichen.

Jeder Standort innerhalb des NUM Studiennetzwerks verfügt über eine lokale Kontaktstelle und ist eng mit Expert:innen aus den Fachabteilungen, der lokalen Biobank und dem lokalen Datenintegrationszentrum vernetzt. Gemeinsam werden effiziente Verfahren entwickelt, um eingehende Studienanfragen rasch zu prüfen und an die zuständigen Stellen weiterzuleiten. Darüber hinaus umfasst das Netzwerk Maßnahmen zur Vereinfachung von Vertragsverhandlungen, Nutzung standardisierter Vertragsklauseln und Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen zentralen Akteuren in der medizinischen Forschung. Ein aktuell in Entwicklung befindliches Studienportal wird als zentrale Plattform für die Projektsteuerung und Qualitätssicherung der Studienstandorte die Effizienz des Netzwerks weiter steigern.

Fachnetzwerk Infektionen: Erfolgreicher Start mit 15 Pilotstandorten

Parallel dazu ist das Fachnetzwerk Infektionen mit 15 Pilotstandorten gestartet, die nun zeitnah mit ersten Studienaktivitäten beginnen. Ein gemeinsam erarbeitetes Masterstudienprotokoll dient als Grundlage für die Beobachtung infektiologischer Erkrankungen in fünf Modulen: Atemwegserkrankungen, Blutstrominfektionen, Magen-Darm-Erkrankungen, Infektionen des zentralen Nervensystems und neu auftretende Infektionskrankheiten. Die Aufklärung der Patient:innen basiert auf dem „Broad Consent“ der Medizininformatik-Initiative. Das Masterstudienprotokoll gehört in Deutschland zu den ersten Anwendungsfällen des neuen Verfahrens der Ethikkommissionen unter dem Motto "One Study - One Vote", das im Arbeitskreis Medizinischer Ethik-Kommissionen e.V. erarbeitet wurde.

Zukunftsausblick: Erweiterung des Netzwerks und neue Fachnetzwerke

Die Weiterentwicklung des NUM Studiennetzwerks ist bereits in Planung: Für die Zeit ab Juli 2025 wurde für das Netzwerk eine Erweiterung um zehn weitere beantragt. Darüber hinaus möchte das NUM ab dem Jahr 2026 zwei zusätzliche Fachnetzwerke auf den Weg bringen, die sich mit den Themen Schlaganfall und kritische Erkrankungen beschäftigen sollen. Dies ermöglicht einen weiteren Ausbau der Forschungsinfrastruktur und trägt dazu bei, die Gewinnung wichtiger Erkenntnisse für die medizinische Versorgung noch effizienter zu gestalten und eine wissenschaftliche Pandemiebereitschaft zu unterstützen.

Mit diesen Entwicklungen möchte das NUM Studiennetzwerk mit seinen Partnern einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung der klinischen Forschung und zur besseren Vorbereitung auf künftige Herausforderungen im Gesundheitswesen leisten.

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Mehr Informationen finden Sie auf der Unterseite des NUM Studiennetzwerks und des Fachnetzwerks Infektionen.