Über das Projekt

Mit dem NUM Studiennetzwerk (NSN) wollen wir in Deutschland eine effektive Systematik der Zusammenarbeit im Bereich klinischer und klinisch-epidemiologischer Studien entwickeln. Dabei arbeiten wir eng mit bestehenden Infrastrukturen, Verbünden und Forschenden zusammen und möchten diesen Prozess durch organisatorische und strukturelle Maßnahmen unterstützen. Studienleitungen sollen von administrativen und operativen Aufgaben entlastet werden, indem diese konsequent vereinfacht und in studienunterstützende Strukturen verlagert werden. Dadurch können mehr Studien in kürzerer Zeit initiiert, mehr Patient:innen in einer verlässlichen Zeit für Studien rekrutiert und die Qualität der Erhebung von Daten und Bioproben verbessert werden.

► weiterlesen

Das wichtigste im Überblick

Unser Ziel ist es, die deutsche Forschungslandschaft im Bereich klinischer und klinisch-epidemiologischer Forschung grundlegend zu stärken und den Anteil von Patient:innen, die während ihrer Behandlung an Studien teilnehmen, insgesamt zu erhöhen. Dadurch wird der Erkenntnisgewinn aus klinischen Studien gestärkt, die internationale Wettbewerbsfähigkeit gefördert und insbesondere die medizinische Versorgung der Patient:innen durch innovative Therapieangebote und bessere Entscheidungsgrundlagen verbessert.

  • Das NSN trägt gemeinsam mit den darin organisierten Fachnetzwerken sowie anderen akademischen Strukturen und Organisationen dazu bei, die klinische Forschung in der Universitätsmedizin besser zu vertreten. Zusammen arbeiten sie in Gremien, der Politik und auf internationaler Ebene daran die Chancen des Studienstandortes Deutschland zu fördern und dessen Herausforderungen sichtbar zu machen. Sie bringen kritische Maßnahmen für erfolgreiche Abläufe in die Diskussion und treiben deren Umsetzung in der Praxis voran. Zudem stärken sie die Sichtbarkeit des Studienstandortes und des Themas sowohl in Fachkreisen als auch in der öffentlichen Wahrnehmung.
  • Durch technische und organisatorische Maßnahmen sollen studienrelevante Prozesse an den Studienzentren zunehmend standardisiert und durch zentrale Komponenten unterstützt werden. Ziel ist es, Bearbeitungszeiten für klinisch und klinisch-epidemiologische Studien planbarer und kürzer zu gestalten und die bürokratischen Anforderungen insbesondere für klinisch Forschende spürbar zu reduzieren.
  • Die Voraussetzungen an den (initial) universitätsmedizinischen Standorten sollen durch gezielte Förderung der lokalen Infrastruktur gestärkt werden, um organisatorische Vereinheitlichungen zu ermöglichen und ein verlässliches Screening von Patient:innen mit Schlüsselerkrankungen zu etablieren.

Auch wenn das NSN auf bestehenden Arbeiten aufbaut, bleibt die hohe Komplexität des Vorhabens eine zentrale Herausforderung. Die flexible Anpassung an neue Gegebenheiten erfordert eine enge und sorgfältige Abstimmung zwischen allen Beteiligten. Zu jedem Zeitpunkt müssen die wissenschaftliche Validität sichergestellt, die repräsentative Rekrutierung der Patient:innen gewährleistet und regulatorische und ethische Anforderungen berücksichtigt werden. Zudem müssen robuste Systeme für das Datenmanagement etabliert, logistische Hürden überwunden und Verträge zwischen den Beteiligten geschlossen werden. Darüber hinaus ist die Entwicklung wirksamer Kommunikationsstrategien notwendig, um das Netzwerk bekannt zu machen. All diese Aufgaben erfordern ein hohes Maß an Fachwissen, eine durchdachte strategische Planung und eine effiziente Verwaltung der Ressourcen, die durch die interdisziplinären Expert:innen des NSN umgesetzt werden sollen.

Unter der Leitung eines Lenkungsausschusses wird im NSN ein Raum für vertrauensvolle Zusammenarbeit, fachübergreifender Expertise und Kooperation mit bestehenden Infrastrukturen geschaffen. Im Mittelpunkt stehen die Fachnetzwerke, die sich im NSN entwickeln. Das erste Fachnetzwerk Infektionen befindet sich bereits in der Pilotierungsphase und wird ab 07/2025 um zwei weitere Fachnetzwerke, das Fachnetzwerk Intensivmedizin und das Fachnetzwerk Schlaganfall, erweitert. Das NSN ist untrennbar mit seinen Fachnetzwerken verbunden und definiert die Gesamtstrategie für alle beteiligten Netzwerke. Die Entscheidungsbefugnis in wissenschaftlichen Fragestellungen liegt jedoch in den jeweiligen Fachnetzwerken. Das NSN übernimmt die Verantwortung für die Standardisierung der Kommunikationswege, Verträge, Prozesse sowie Kriterien zur Förderung klinischer Studien an Universitätsstandorten. Es bietet umfassende Unterstützung über alle Studienphasen hinweg – von der Planung bis zur Datenauswertung und Bioprobennutzung. Durch automatisierte, digitale Zusammenarbeit, effektive Qualitätssicherung und zentrale operative Einheiten wird der Fortschritt in Echtzeit überwacht. Eine dynamische Ressourcenverteilung nach Leistungsindikatoren gewährleistet die kontinuierliche Erreichung der Projektziele.