Das Teilprojekt MolTraX zur Einbindung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in die genomische Erregersurveillance ist nach einer Laufzeit von 18 Monaten zum 31.12.2023 abgeschlossen. MolTraX war ein Forschungsprojekt innerhalb der GenSurv-Infrastruktur im NUM und hat zu deren Ausbau beigetragen. Das Projekt wurde geleitet durch Prof. Dr. Alexander Dilthey (Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Universitätsklinik Düsseldorf), Prof.‘in Dr. Claudia Hornberg (Medizinische Fakultät, Universität Bielefeld), Dr. Sandra Reuter (Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene, Universitätsklinik Freiburg) sowie Prof.‘in Dr. Simone Scheithauer (Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie, Universitätsmedizin Göttingen). Ebenfalls beteiligt waren das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, die Charité sowie 15 Vertretungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (Landesstellen und lokale Gesundheitsämter). Das übergreifende Ziel, die Unterstützung des Einsatzes Genomischer Erreger-Surveillance (GES) durch die Gesundheitsbehörden inklusive Integration dieser in die GenSurv-Infrastruktur, wurde erfolgreich erreicht. Die im Projekt gesammelten Erkenntnisse werden in einem Rahmenkonzept gebündelt und für drei verschiedene Zielgruppen als Handlungsempfehlungen aufgearbeitet:
- Wissenschaft: Es wird eine englischsprachige wissenschaftliche Publikation erstellt, um der Fachöffentlichkeit gewonnene Erkenntnisse zu berichten. Diese soll die Methodik und Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Befragungen sowie Case Studies darstellen und darauf aufbauend Empfehlungen für einen nachhaltigen Einsatz der GES im öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) formulieren.
- Politik: Es ist essentiell, den ÖGD nachhaltig zu stärken und sicherzustellen, dass die Relevanz aktiver Einbindung der Gesundheitsämter in GES auch politisch wahrgenommen wird. Dafür soll ein Positionspapier formuliert werden, welches an das BMG und ggf. BMBF übergeben wird.
- Anwender*innen: Für die Anwender*innen in den lokalen Gesundheitsämtern soll eine Handreichung vorbereitet werden, damit diese GES erfolgreich für ihre Arbeit nutzen zu können.
Die Empfehlungen können die Integration lokaler Gesundheitsämter in das GES-Netzwerk in ganz Deutschland unterstützen. Dies stellt einen wichtigen Schritt dar, um zu gewährleisten, dass Gesundheitsämter die GES erfolgreich und langfristig nutzen und dadurch Übertragungswege mit hoher Detailschärfe nachvollziehbar zu machen, um gezieltere Maßnahmen zur Infektionsprävention zu entwickeln. Es ebnet zusätzlich den Weg für eine bestmögliche Nutzung von genomischen Surveillance-Daten in den Entscheidungs- und Kommunikationsprozessen der lokalen Gesundheitsämter. Durch die Erweiterung der GenSurv-Infrastruktur sowie durch die Integration der lokalen Gesundheitsbehörden in die GenSurv-Infrastrukturen trägt MolTraX zur Resilienz des deutschen Gesundheitswesens gegenüber zukünftigen Pandemien bei.