Klinische Forschung: BMBF-Förderung sichert nahtlose Fortführung des Netzwerks Universitätsmedizin

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) ab Juli 2025 in einer dritten Förderphase über die nächsten fünf Jahre. Trotz aktuell schwieriger Haushaltslage sichert das BMBF so den Weiterbetrieb des bundesweiten, interdisziplinären Netzwerks, dem sich alle 37 Universitätsklinika angeschlossen haben. Die im NUM etablierten Forschungsinfrastrukturen ermöglichen eine kooperative Zusammenarbeit, die es in dieser Form in Deutschland vorher nicht gab. Die gemeinsame Erhebung und Nutzung medizinischer Forschungsdaten aller 37 Universitätsklinika ist ein Meilenstein für die klinische Forschung in Deutschland, der letztlich den Patientinnen und Patienten zugutekommt. Die neue Förderung ermöglicht es dem NUM, seine strategischen Ziele konsequent weiterzuverfolgen, indem ein bundesweiter Studien- und Datenraum für die klinische Forschung geschaffen wird und die klinische Forschungslandschaft für zukünftige Pandemien und große Gesundheitskrisen optimal aufgestellt wird. Basis hierfür sind hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an allen Standorten.

Dazu erklärt der Bundesminister für Bildung und Forschung, Cem Özdemir:

„Mit der nahtlosen Fortführung der BMBF-Förderung kann die Erfolgsgeschichte des Netzwerks Universitätsmedizin fortgeschrieben werden – eine Erfolgsgeschichte, die so niemand bei seiner Gründung mitten in der Corona-Pandemie vor fünf Jahren erwartet hätte. Das NUM ist aus einer Krise erwachsen und hat unter Beweis gestellt, wie neue Wege der Kooperation Mehrwert erzeugen können, der vor allem den Patientinnen und Patienten zugutekommt. Das Netzwerk hat das Zusammenspiel zwischen Forschung und Krankenversorgung gestärkt. Es hat neue Strukturen geschaffen, die eine effektivere Rückkopplung und enge Kooperation zwischen den Universitätsklinika sowie der Forschung und Versorgung insgesamt gewährleisten. Mit der weiteren BMBF-Förderung ebnen wir zugleich den Weg für eine mögliche Verstetigung des NUM – sofern dies dem politischen Willen der kommenden Bundesregierung entspricht.“

Der Vorstandsvorsitzende der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Leiter des Projekts “Netzwerk Universitätsmedizin”, Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, erklärt:

„Wir freuen uns sehr, dass das NUM dank der erneuten Förderung durch das BMBF seinen erfolgreichen Weg fortsetzen kann. Als dieses Netzwerk im April 2020 ins Leben gerufen wurde, zunächst „nur“ als Beitrag zum Krisenmanagement in der COVID-19-Pandemie, war nicht unbedingt abzusehen, dass das NUM eine über die Pandemie hinausgehende Rolle übernehmen würde. Inzwischen ist es aber zu einem nicht mehr wegzudenkenden Akteur in der klinischen Forschung geworden. Und es hat weiterhin großes Entwicklungspotenzial, denn es gilt, Deutschland in der klinischen Forschung international wieder zum Spitzenreiter zu machen. Hier bleibt noch viel zu tun. Dafür ist die Planungssicherheit wichtig, die das BMBF nun ermöglicht.“

Hintergrund

Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) wurde im April 2020 gegründet, um die klinische COVID-19-Forschung der gesamten Universitätsmedizin zu koordinieren. Seither arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller 37 deutschen Standorte der Universitätsmedizin unter dem Dach des NUM auf gemeinsamen Plattformen in interdisziplinären Forschungsprojekten zusammen. Die Forschungsprojekte des NUM sind kliniknah und streben nach unmittelbar praxisrelevanten Erkenntnissen, um Patientinnen und Patienten besser zu versorgen
oder große Krisen im Bereich der Öffentlichen Gesundheit besser zu managen. Dafür hat das Netzwerk spezialisierte Forschungsinfrastrukturen aufgebaut. Diese methodischen, technischen und organisatorischen Plattformen werden im NUM vorgehalten und können für verschiedenste klinische Forschungsprojekte genutzt werden, beispielsweise um die Datenerfassung und das Daten- und Bioproben-Management für große, multizentrische klinische Studien zu unterstützen. Am 30. Juni 2025 endet die zweite Förderperiode des NUM. Das BMBF hat den Aufbau des NUM in den ersten beiden Förderperioden mit insgesamt rund 390 Mio. EUR gefördert.

Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung