Der German Biobank Node (GBN) wird zum 1. Juli 2025 in das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) integriert. Diese Entscheidung fällt zeitlich zusammen mit der letzten Woche erfolgten Bewilligung der neuen Förderphase des NUM (NUM 3.0) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die gestern im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD für die 21. Legislaturperiode angekündigte Verstetigung des NUM mit allen Akteuren eröffnet damit auch dem GBN eine große Chance, die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre im NUM dauerhaft weiterzuführen. Mit der Verbindung von GBN und NUM wächst zusammen, was zusammengehört – die gebündelte Expertise der Biobanken-Community und die deutschlandweite universitätsmedizinische Forschungslandschaft. Im Zuge der Integration wird GBN zudem ab Juli unter dem neuen Namen „German Biobank Network (GBN)“ auftreten. Die vom GBN koordinierte German Biobank Alliance (GBA) wird darin aufgehen.
„Die Integration in das NUM ist eine logische Weiterentwicklung unserer erfolgreichen Arbeit der letzten zehn Jahre“, sagt PD Dr. Sara Y. Nußbeck, Vorstandssprecherin des GBN. „Die enge Anbindung an die Universitätsmedizin wird die Nutzung qualitätsgesicherter humaner Bioproben und zugehöriger Daten für die Forschung noch erhöhen und den Zugang für Wissenschaftler:innen verbessern.“
Dr. Gabriele Anton, GBN-Vorstandsmitglied und Co-Leiterin des „Bioproben Hub“ im NUM, ergänzt: „Mit der Integration in das NUM bündeln wir nicht nur Ressourcen, sondern stärken die Zusammenarbeit der Biobanken mit weiteren Infrastrukturen des NUM, beispielsweise mit den Datenintegrationszentren, um Forschenden zukünftig Daten und Bioproben aus einer Hand anbieten zu können.“
GBN: Von den Anfängen zur zentralen Dachorganisation
Seit seinen Anfängen im Jahr 2014 hat sich der GBN als zentrale Dachorganisation der akademischen humanen Biobanken in Deutschland etabliert. Mit der Gründung der German Biobank Alliance (GBA), die mittlerweile 36 Standorte umfasst und zusammen jährlich rund eine halbe Million Bioproben für Forschungsprojekte zur Verfügung stellt, hat der GBN maßgeblich zur Harmonisierung und Vernetzung im Biobanking beigetragen. Darüber hinaus ist der GBN als nationaler Knotenpunkt („National Node“) der europäischen Forschungsinfrastruktur BBMRI-ERIC eng in die europäische Biobankenlandschaft eingebunden. „Die Aufnahme in das NUM ermöglicht eine noch engere Verzahnung von Biobanken und klinischer Forschung“, betont Dr. Cornelia Specht, Geschäftsführerin des GBN. „Zugleich eröffnet es dem NUM neue Potenziale für den grenzüberschreitenden Austausch von Bioproben und Daten sowie für gemeinsame internationale Forschungsprojekte.“
Integration ins NUM: Neue Chancen für Forschung und Vernetzung
Auch das NUM sieht in der Integration des GBN eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft: „Biobanken sind wesentliche Bausteine der klinischen und klinisch-epidemiologischen Forschung“, sagt Ralf Heyder, Leiter der NUM-Koordinierungsstelle „Die Zusammenführung der Ressourcen und Kompetenzen des GBN mit der deutschlandweiten universitätsmedizinischen Forschung wird einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der personalisierten Medizin leisten.“
Zukunftsperspektiven für die Biomedizin in Deutschland
Zusammen mit der geplanten Weiterentwicklung des NUM zu einer dauerhaften Unterstützungs-
Infrastruktur für klinische Forschung ist die Integration des GBN ein entscheidender Schritt, um nachhaltige Strukturen für die biomedizinische Forschung in Deutschland zu schaffen. Forschende aus Universitätskliniken, akademischen Institutionen und anderen Forschungseinrichtungen werden zukünftig noch einfacher Zugang zu hochwertigen Bioproben und Daten erhalten.
Kontakt
- Verena Huth (German Biobank Node), Tel. +49 30 450 536 354,
E-Mail: verena.huth@charite.de, - Stephanie Strehl-Dohmen (Netzwerk Universitätsmedizin), Tel. +49 173 2780519,
E-Mail: stephanie.strehl-dohmen@charite.de
Über den German Biobank Node (GBN)
Unter dem Dach des German Biobank Node (GBN) haben sich akademische Biobanken an 36 Standor-ten sowie ein IT-Entwicklungszentrum in der German Biobank Alliance (GBA) zusammengeschlossen. Die GBA-Biobanken etablieren gemeinsame Qualitätsstandards und machen ihre humanen Bioproben und zugehörige Daten für die medizinische Forschung verfügbar. Als deutsche Vertretung im europäischen Biobankennetzwerk BBMRI-ERIC treibt der GBN die Harmonisierung und Vernetzung von Biobanken in Europa voran. Mit der Integration in das NUM werden GBN und GBA ab Juli 2025 unter dem neuen Namen German Biobank Network (GBN) auftreten. Weitere Informationen: https://www.bbmri.de/
Über das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)
Im NUM führen erstmalig alle 37 Standorte der deutschen Universitätsmedizin gemeinsam große interdisziplinäre klinische Forschungsprojekte durch. Gestartet, um die COVID-19-Forschung der deutschen Universitätsmedizin zu koordinieren, liegt der Schwerpunkt heute auf der gemeinsamen Erhebung und Nutzung komplexer medizinischer Forschungsdaten im klinischen Kontext. Dafür hat das Netzwerk spezialisierte Forschungsinfrastrukturen aufgebaut: https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/