Das Nationale Obduktionsnetzwerk (NATON) konnte sich in den letzten drei Monaten auf einigen Veranstaltungen und in verschiedenen Medien präsentieren. So stellte Prof. Dr. Benjamin Ondruschka NATON Anfang Juni beim 108. „Annual Meeting of the Japanese Society of Legal Medicine” in Okayama vor. Der englische Vortragstitel lautete “Fueling the largest autopsy network worldwide – past, present and future of collaborative post mortem research”. Die Präsentation beinhaltete die Entstehungsgeschichte, Errungenschaften und künftige Ziele des Obduktionsnetzwerks und ging auf potenzielle Anwendungsfälle und Kooperationsmöglichkeiten mit den japanischen Kollegen ein.
Prof. Dr. Peter Boor hielt auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie e.V. (DPG) Ende Mai einen Vortrag, wie sich NATON in die Strukturen des NUM einbettet. Prof. Dr. Ines Gütgemann vom Universitätsklinikum Bonn schloss mit einem wissenschaftlichen Vortrag zu “Neuropilin 1 (NRP1) and Neuropilin 2 (NRP2) in fatal COVID-19” daran an. Danach wurde das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) und seine Auswirkungen auf das Nationale Obduktionsregister (NAREG) näher beleuchtet und breit diskutiert. Das GDNG stand auch im Mittelpunkt eines NATON-Beitrags im Rahmen der Registertagen 2024 der TMF e. V. im Mai in Berlin. NATON war hier mit einer kurzen Einführung in die Entstehung des NAREG und den Erfolgen des DeRegCOVID vertreten. Zudem wurden die einzelnen Paragraphen des GDNG näher beleuchtet und gezeigt, wie sich die neue Gesetzgebung positiv auf das Register auswirkt.
Ebenfalls im Mai hat NATON eine Stellungnahme zur Streichung der pathologisch-anatomischen Falldemonstrationen aus dem Praktischen Jahr abgegeben. Das „Plädoyer für Falldemonstrationen bei Obduktionen im Praktischen Jahr “ kann in Kurzform im Ärzteblatt nachgelesen werden.
In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 28. April schreibt die Medizinjournalistin Ragnhild Schweitzer über die Bedeutung von Obduktionen bei der Erforschung neuer Erkrankungen und deren Auswirkungen auf den gesamten Körper. Die Tatsache, dass Leichen in Deutschland zunehmend nur oberflächlich untersucht werden, sei eine vertane Chance. NATON hat für den Artikel Stellungnahmen abgegeben und wird mehrfach zitiert. Und schließlich berichtet die Fachzeitschrift „Springer Rechtsmedizin“ über das NATON-Präsenztreffen im Januar 2024.
Quelle Foto: Krebs/UKE